Unterwegs mit dem PflegeDigital@BW-Transfermobil: Bericht über den Besuch einer Reutlinger Pflegeschule

Das Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung BW war am 24.07.2023 mit seinem Transfermobil zu Besuch im Diakonischen Institut für Soziale Berufe, Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe in Reutlingen. Dabei besuchten Stewart Gold und Manuel Höflein eine Abschlussklasse unter Leitung von Frau Folek.

In diesem dreistündigen Treffen hatten die Schüler die Gelegenheit, verschiedene Exoskelette auszuprobieren und sich mithilfe von Alterssimulationsanzügen besser in die Situation von Pflegebedürftigen zu versetzen.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde das Landeskompetenzzentrum mit seinen vier Geschäftsfeldern (Innovationsinfrastrukturen, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Beratung, Netzwerke) vorgestellt, ebenso wie das Konzept des Transfermobils. In einer Präsentation wurde betont, wie wichtig Präventionsmaßnahmen durch den Einsatz von Exoskeletten in der Pflege sind, insbesondere hinsichtlich der Schonung von Muskeln und Gelenken. Dadurch wurde den Schülern verdeutlicht, wie Exoskelette eine echte Entlastung in der Pflege darstellen können.

Anschließend hatten die Schüler die Möglichkeit, drei verschiedene Exoskelette ausgiebig auszuprobieren. Die passiven Exoskelette bieten ergonomische Unterstützung, indem sie die Muskelbelastung bei körperlichen Aufgaben verringern. Sie sind in der Regel leichter als aktive Exoskelette und benötigen keine zusätzliche Energiequelle, da sie sich durch die Bewegungen des Nutzers selbst aktivieren. Die aktiven Exoskelette hingegen sind mit Motoren und Sensoren ausgestattet, um die Bewegungen des Nutzers aktiv zu unterstützen und zu verstärken. Sie können eine kraftvolle Unterstützung bieten, um das Anheben von Lasten oder das Halten einer Position zu erleichtern. Auch bei der Mobilität und dem Gleichgewicht können sie unterstützend wirken.

Um den Schülern ein besseres Verständnis für ihre zukünftigen Patienten zu vermitteln, konnten sie einen Alterssimulationsanzug ausprobieren. So konnten sie erleben, wie es sich anfühlt, Einschränkungen im Greifvermögen, der Koordinationsfähigkeit und der Hörfähigkeit zu haben. Der Anzug ermöglichte es den Schülern, den Gang und das Greifen im Alter realistisch zu erfahren und auch die mentale Belastung und Unsicherheit in der Bewegung nachzuvollziehen.

Zusätzlich zu den Exoskeletten und dem Alterssimulationsanzug konnten die Schüler auch das Tablet-Gerät „enna“ kennenlernen, das durch einfaches Auflegen von Karten eine digitale Teilhabe ermöglicht. Außerdem wurde der smarte Trinkbecher „LAQA“ vorgestellt, der Patienten ans Trinken erinnert und Pflegekräften entsprechende Daten zur Verfügung stellt. Durch den Einsatz dieser technischen Geräte und die Diskussion der Vor- und Nachteile eröffnete sich eine wertvolle Feedbackrunde. Es war wichtig zu überlegen, welche Lektionen die Schüler aus diesem Treffen ziehen konnten und wie zukünftige Besuche mit dem Transfermobil in anderen Einrichtungen noch optimiert werden könnten.

Insgesamt war der Besuch des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digitalisierung BW in der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe in Reutlingen für die Schüler ein lehrreiches und inspirierendes Erlebnis. Die Gelegenheit, Exoskelette und Alterssimulationsanzüge auszuprobieren, und das Testen neuer technischer Geräte halfen den Schülern, mehr über die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen zu erfahren und innovative Lösungen in der Pflegebranche kennenzulernen.